Michael Widmayer wird fünfter Weltmeister
Auf den diesjährigen Weltmeisterschaften in Nur-Sultan (Kasachstans) belegte der Ehninger Michael Widmayer den fünften Platz und schrammte nur knapp an der Medaille vorbei. Für den Ehninger ist dies bislang die beste Platzierung auf internationaler Ebene.
Nach dem starken Auftritt Anfang August auf dem großen Preis von Deutschland bekam Michael Widmayer das Vertrauen des Bundestrainers zugesprochen und wurde für die diesjährige Weltmeisterschaft nominiert. Für den Ehninger war das zwar nicht der erste Auftritt in den deutschen Farben, allerdings die erste Weltmeisterschaft.
In der nicht-olympischen Gewichtsklasse bis 72kg traf er auf ein starkes Teilnehmerfeld. Unter anderem auf den amtierende Europameister Abuiazid Mantsigov aus Russland, den Widmayer auf dem großen Preis von Deutschland durch ein 5:6 Ergebnis am Rande einer Niederlage hatte. Durch diesen Kampf wusste Widmayer, dass er auf der Weltmeisterschaft dieses Jahr definitiv nicht als Tourist hinfahren wird.
Im ersten Kampf traf er auf Ming Dian Lin auf Taipeh. Schnell wurde klar, dass Widmayer hier der eindeutig bessere Ringer war. Noch vor Ende der regulären Kampfzeit stand es 8:0, welches auf internationaler Ebene bereits den Sieg bedeutet. Im zweiten Kampf zeigte der Ehninger wieder seine ganze Klasse. Er traf auf den Lokalmatadoren und Vize-Weltmeister von 2017 Demeu Zhadrayev. Der Kasache konnte zu Beginn gut gegen die aggressive und zermürbenden Ringweise von Michael Widmayer mithalten, brach aber gegen Ende komplett ein. Der Ehninger kontrollierte den Kampf und sicherte sich durch den 4:3 Sieg den Einzug ins Viertelfinale, wo er auf den starken Uzbeken Aram Vardanyan traf. Auch hier verlangte der Kampf wieder die ganze körperliche Leistung des Ehningers ab. Widmayer führte lange Zeit, konnte aber den Vorsprung nicht halten und gab durch eine Unachtsamkeit die Führung und somit die Chance auf den Weltmeistertitel durch eine 3:4 Niederlage ab. Da der Uzbeke jedoch das Finale erreichte, hatte Michael Widmayer nochmal die Chance in der Hoffnungsrunde zu starten und ins kleine Finale einzuziehen. Diese Chance nutzte er konsequent durch einen 2:0 Sieg Hujun Zhang aus China.
Im Kampf um Bronze traf Widmayer auf Aik Mnatsakanian aus Bulgarien, gegen welchen er bereits dieses Jahr auf den Europameisterschaften nur knapp unterlag. Bis kurz vor Schluss sah es so aus als ob Michael Widmayer die Medaille sicher nach Hause mitbringen würde, jedoch drehte sich der Kampf durch einen Angriff des Bulgaren. Nach sechs Minuten stand es 3:3 und der Ehninger verlor aufgrund der letzten Wertung die sein Kontrahent erzielt hat.
Wäre die Gewichtsklasse bis 72kg olympisch, so hätte sich Widmayer durch den Einzug ins kleine Finale um Platz drei für die olympischen Spiele in Tokio nächstes Jahr qualifiziert.
„Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit mir. Das ist Sport und das kann und wird immer passieren. Ich bin dankbar für Unterstützung die ich durch Familie und Freunde bekommen hab. Ohne diese Unterstützung wäre Spitzensport nicht möglich!“, zeigte sich Michael Widmayer dankbar beim offiziellen Empfang durch den TSV Ehningen und Bürgermeister Claus Unger.
Bild: Kadir Caliskan